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Atari übernimmt Ubisoft-Marken wie Child of Eden, Grow Home und I Am Alive

Atari hat die Rechte an mehreren Ubisoft-Franchises übernommen, die seit Jahren nicht mehr weiterentwickelt wurden. Dazu gehören die Spiele I Am Alive, Child of Eden, Cold Fear, Grow Home und Grow Up.

Neuauflagen und mögliche Erweiterungen geplant

Atari kündigte an, die Titel unter eigenem Label erneut zu veröffentlichen und zugleich zu prüfen, wie sich das Potenzial dieser IPs erweitern lässt – etwa durch Portierungen auf aktuelle Plattformen oder durch zusätzliche Inhalte.

Deborah Papiernik, Vice President of New Business bei Atari, erklärte:
„Millionen Spieler haben diese Welten im Laufe der Jahre erlebt. Das eröffnet die Möglichkeit für alte Fans, ihre Erinnerungen neu aufleben zu lassen, und zugleich ein neues Publikum für diese Spiele zu gewinnen.“

Ubisoft verkauft ungenutzte Marken

Warum Ubisoft die Rechte abtritt, ist nicht bekannt. Klar ist jedoch: Die betroffenen Serien wurden seit Jahren nicht mehr fortgeführt. Ubisoft scheint sich zunehmend auf seine größten Marken zu konzentrieren – allen voran Assassin’s Creed, Far Cry und Rainbow Six.

Erst Anfang des Jahres hatte das französische Unternehmen eine neue Tochtergesellschaft zusammen mit Tencent gegründet, in die zentrale Teams und die wichtigsten Franchises eingegliedert werden. Ziel ist eine Umstrukturierung, die bis Ende 2025 abgeschlossen sein soll.

Ein Blick auf die übernommenen IPs

  • I Am Alive (2012): Ein Survival-Adventure in einer postapokalyptischen Stadt, das trotz gemischter Kritiken eine treue Fangemeinde gewann.
  • Child of Eden (2011): Spiritueller Nachfolger von Rez, bekannt für seinen künstlerischen Musik-Shooter-Stil und Kinect-Unterstützung.
  • Cold Fear (2005): Survival-Horror auf hoher See, damals von vielen als Ubisofts Antwort auf Resident Evil betrachtet.
  • Grow Home (2015) und Grow Up (2016): Charmante Indie-Plattformer aus Ubisofts Reflections-Studio, die mit ihrem Kletter-Gameplay und experimentellem Stil auffielen.

Atari setzt auf Nostalgie und Nischen

Mit dem Erwerb dieser Marken verfolgt Atari klar seine zuletzt eingeschlagene Strategie: Klassische und experimentelle Titel wiederbeleben und an eine neue Generation heranführen.

Das Unternehmen hatte in den vergangenen Jahren mehrfach angedeutet, stärker als Publisher für Retro- und Kultmarken auftreten zu wollen. Die Übernahme von Ubisoft-IP passt genau in dieses Konzept.

Chancen und Risiken

Für Atari eröffnet der Schritt mehrere Möglichkeiten:

  • Neuauflagen oder Remaster für moderne Plattformen wie PC, PlayStation 5, Xbox Series und Nintendo Switch.
  • Fortsetzungen oder Spin-offs, wenn das Marktinteresse groß genug ist.
  • Nutzung der Marken für neue Geschäftsfelder, etwa Streaming-Services oder Sammlereditionen.

Ob sich die Investition auszahlt, hängt jedoch davon ab, ob Atari die Spiele modern genug aufbereiten kann, um sowohl Nostalgiker als auch ein neues Publikum zu erreichen.

Ubisoft fokussiert sich auf Kernfranchises

Die Abgabe dieser IPs ist ein weiteres Zeichen dafür, dass Ubisoft in einer Übergangsphase steckt. Der Konzern will seine Ressourcen bündeln und verstärkt auf Live-Service-Modelle setzen. Für weniger erfolgreiche oder experimentelle Marken scheint im aktuellen Portfolio kein Platz mehr zu sein.

Fazit: Atari erweckt Ubisofts vergessene Marken zu neuem Leben

Mit der Übernahme von Child of Eden, Grow Home, I Am Alive und weiteren Titeln sichert sich Atari einen Katalog von kultigen, aber brachliegenden Spielen. Ob daraus Remakes, Neuauflagen oder ganz neue Projekte entstehen, bleibt abzuwarten. Sicher ist jedoch: Atari positioniert sich damit weiter als Publisher, der gezielt Nischen und nostalgische Zielgruppen bedient – während Ubisoft seine Energie in die großen Blockbuster-Franchises steckt.