Der chinesische Hersteller Bambu Lab hat am Dienstag einen neuen 3D-Drucker angekündigt: den H2S. Dabei handelt es sich um eine Variante des bereits erhältlichen H2D, jedoch mit nur einer Druckdüse. Mit einem deutlich größeren Druckraum und einer um bis zu 30 Prozent höheren Geschwindigkeit im Vergleich zum beliebten X1 Carbon positioniert Bambu Lab den H2S als leistungsstarken, aber preislich attraktiven Einstieg in die High-End-Klasse.
Positionierung: „Eine größere X1 Carbon“
Der H2S wird von Bambu Lab selbst als „größere X1 Carbon“ bezeichnet. Während der H2D als Doppeldruckkopf-Modell konzipiert ist, setzt der H2S auf eine einzelne Druckdüse – was ihn technisch einfacher, aber auch günstiger macht.
Das Gerät teilt sich viele Eigenschaften mit dem H2D, darunter das Druckvolumen von 340 × 320 × 340 mm. Damit ist der Arbeitsbereich mehr als doppelt so groß wie bei den bisherigen Bambu-Lab-Geräten der X1- und P1-Serie.
Trotz des größeren Bauvolumens bleibt das Gehäuse kompakt: Mit Maßen von 492 × 514 × 626 mm ist der H2S genauso groß wie der H2D.
Technische Daten und Features
Der H2S bietet eine ganze Reihe an professionellen Funktionen, die ihn im Markt der Prosumer-3D-Drucker klar im oberen Segment verorten:
- Geschwindigkeit: Bis zu 30 % schneller als der X1 Carbon.
- Temperaturkontrolle: Hotend bis 350 °C, Druckumgebung bis 65 °C.
- Sensorik: 23 Sensoren überwachen Temperatur, Filamentfluss und andere Parameter.
- Kamerasystem: 3 integrierte Kameras zur Überwachung und frühzeitigen Fehlererkennung.
- Laser-Option: Der Drucker kann mit einem Lasermodul ausgestattet werden, das Gravieren und Schneiden von Holz oder Kunststoffen ermöglicht.
Damit richtet sich der H2S nicht nur an Maker und Hobbyisten, sondern auch an kleinere Werkstätten und professionelle Anwender, die mit einem Gerät sowohl 3D-Druck als auch einfache Laserarbeiten abdecken wollen.
AMS-System für Multimaterial- und Mehrfarben-Druck
Wie beim H2D kann auch der H2S mit einem AMS-2-Pro-System (Automatic Material System) erweitert werden. Dieses bietet Platz für bis zu vier Filamentrollen und ermöglicht:
- Mehrfarben-Druck,
- automatisches Materialmanagement,
- Trocknung von Filament, um Feuchtigkeitseinflüsse zu verhindern.
Das AMS-System ist modular aufgebaut und kann separat oder direkt im Bundle erworben werden.
Varianten und Preise
Bambu Lab bietet den H2S in mehreren Ausführungen an:
- Basismodell: 1149 € (Auslieferung ab Oktober 2025)
- Bundle mit AMS-2-Pro-System: 1399 €, ab sofort verfügbar
- Bundle mit AMS-2 Pro + Lasermodul: 1999 €, ebenfalls ab sofort erhältlich
Damit liegt der Einstiegspreis des H2S deutlich unter dem H2D, bietet aber ein nahezu identisches Druckvolumen und dieselbe Hardwarebasis.
Marktpositionierung und Bedeutung
Mit dem H2S adressiert Bambu Lab eine wachsende Zielgruppe: Nutzer, die ein großes Druckvolumen benötigen, aber auf die Doppel-Druckkopf-Funktionalität verzichten können. Im Vergleich zur X1 Carbon-Serie bietet der H2S mehr Raum, mehr Geschwindigkeit und professionelle Features – zu einem Preis, der ihn in Reichweite ambitionierter Maker und Kleinunternehmen bringt.
Die Integration von Laser-Option und AMS-System zeigt zudem, dass Bambu Lab weiter auf Modularität setzt. Anwender können den Drucker flexibel erweitern und so an ihre eigenen Anforderungen anpassen – ein Ansatz, der Bambu Lab schon bei der P- und X-Serie stark von klassischen 3D-Drucker-Herstellern abgehoben hat.
Zusammenfassung: Mehr Druckraum, mehr Geschwindigkeit, modulare Erweiterung
Mit dem H2S erweitert Bambu Lab sein Portfolio um ein Gerät, das den Sweet Spot zwischen Preis, Leistung und Flexibilität treffen soll. Größeres Bauvolumen, schnellere Druckgeschwindigkeit, professionelle Sensorik und optionales Multimaterial- oder Laser-Modul machen den Drucker zu einem ernsthaften Werkzeug für Maker und Profis gleichermaßen.
Ab 1149 Euro dürfte der H2S für viele Anwender eine attraktive Alternative zur teureren H2D-Variante sein – und den Druck von großformatigen Objekten in deutlich mehr Haushalten und Werkstätten ermöglichen.